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Im Dunkeln

Das erste, was mich umfängt, ist totale Finsternis. Dann Gerüche. Leder, Schweiß, Schwaden von Poppers, die zu mir herüber wehen und sich mit dem beißenden Qualm von Zigaretten vermischen. Die Luft ist warm, stickig und zum Schneiden. Sie ist verlockend und von süßlicher Herbe. Es ist, als könne man sogar das Testosteron riechen, das sich hier konzentriert und die Atmosphäre schwängert.

Erregung und Unruhe ergreifen von mir Besitz, so wie immer, nachdem ich einen Darkroom betreten habe. Um mich herum höre ich die Männer atmen, keuchen und ihre Gürtelschnallen öffnen. Ich höre, wie sie sich langsam aneinander vorbeischieben, sich ihren Weg durch die Dunkelheit und Enge suchen und dabei stets die gegenseitige Berührung herbeisehnen und provozieren. Ich höre kehliges Brummen und geflüsterte Worte, kaum zu verstehen. Irgendwo stöhnt jemand unterdrückt. Das schmatzende Geräusch, das entsteht, wenn ein Schwanz schnell und gleichmäßig in ein Loch aus Fleisch gestoßen wird, erhöht meinen Pulsschlag.

Hände greifen wie aus dem Nichts nach mir, versuchen mich in eine Richtung zu ziehen, pressen sich zwischen meine Beine. Zu wem gehören sie? Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit und schemenhafte Silhouetten von Männern werden sichtbar. Es sind viele. Der Raum ist gefüllt von sich bewegenden Schatten, von Körpern, deren Umrisse Kraft und Virilität erahnen lassen. Sie alle sind hier, weil sie etwas haben wollen und zugleich loswerden müssen. Sie alle sind aus dem gleichen Grunde hier wie ich.

Ich gehe weiter. Dieser Keller hier ist groß, er ist ein Labyrinth aus Gängen, Räumen und kleinen Verschlägen, und eine fordernde Macht in mir zieht mich zum nächsten Bereich. Überall Männer. Kerle und Burschen, allein, zu zweit oder zu mehreren ineinander verkeilt. Flüchtige Berührungen und Blicke, in diesem Licht kaum wahrzunehmen. Mein steifer Schwanz schmerzt in der engen Jeans. Schon längst hätte ich zur Sache kommen können, aber jede Gelegenheit habe ich bisher verstreichen lassen. Ich fühle mich noch nicht bereit. Aber ich weiß, meine Intuition wird mir sagen, wenn es Zeit ist. So ist es immer.

Und sie meldet sich ganz plötzlich, denn auf einmal sehe ich ihn. Ein Kerl, überdurchschnittlich groß und mir genau so unbekannt wie alle anderen hier, und doch scheint nur er es zu sein, der mich hierher gezogen hat. Er steht in einer Ecke, schwach beleuchtet von einer nicht identifizierbaren Lichtquelle und ist in seiner Präsenz atemberaubend. Sein Gesicht ist unter der Lederkappe kaum zu erkennen, dafür umso besser sein muskulöser, halbnackter Körper. Um seine kräftigen Oberarme hat er zwei Lederriemen gespannt, ein weiterer verläuft diagonal über seine Brust. Er trägt Chaps und dazu schwere Stiefel, sonst nichts. Aber vor allem: zwischen seinen Schenkeln erhebt sich eine gewaltige Erektion, sie wirkt geradezu monströs in diesem Halbdunkel.


Es geht etwas Bedrohliches von diesem Kerl aus, doch das macht ihn umso verlockender für mich. Mir wird fast übel vor Erregung.

In gebührendem Abstand stehen einige Männer abwartend um ihn herum, und man kann spüren, wie sich bei ihnen Ehrfurcht, Verlangen und Nervosität zu einem lähmenden Knoten verbinden. Das ist meine Chance. Langsam bewege ich mich auf den Hünen in der Ecke zu und hoffe, dass die Beule zwischen meinen Beinen gut für ihn zur Geltung kommt, trotz der widrigen Lichtverhältnisse. Groß genug ist sie jedenfalls. Ich baue mich demonstrativ vor ihm auf und greife an seine kräftigen Titten. Er stöhnt, es klingt fast erleichtert.

Du bist der erste, der keine Angst vor mir zu haben scheint, sagt er. Seine Stimme ist tief und sonor. Und auch keine Angst vor dem hier, fügt er noch hinzu und lässt seinen Schwanz einige Mal auf und nieder wippen. Ich kann ein Grinsen in seinem bärtigen Gesicht erkennen. Dann zieht er mich zu sich heran, drückt meinen Körper gegen seinen und schiebt mir eine fleischige Zunge in den Mund. Weiter unten schmiegt sich sein Schwanz an meinen Bauch. Er fühlt sich so groß an wie er aussieht. Der Kuss ist lang und intensiv. Lass´ uns eine ruhigere Stelle suchen, flüstert er mir zu als ich wieder Luft holen kann, hier sind mir zu viele Zuschauer.

Und so geschieht es, wie anschließend noch vieles andere. In dieser Nacht, im Dunkeln.







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