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Frühe Prägung

Als kleiner Junge hatte ich eine Art männliche Barbiepuppe. Sie stellte einen Cowboy dar und besaß ein kantig geschnittenes Gesicht, in dem ein fabelhaft üppiger Schnauzbart den Anschein echten Machotums verbreitete. Zudem hatte man der Figur einen ziemlich muskulösen Körper verpasst, weshalb ich sie häufig von ihrer Kleidung befreite und den Plastikleib bewunderte. Schon damals erschien mir die knapp dreißig Zentimeter große Puppe als ideale Verkörperung echter Männlichkeit. Muskeln und Schnauz faszinierten mich bereits als Kind, und obwohl ich seinerzeit die tiefere Bedeutung dieser Vorliebe natürlich nicht erahnen konnte, war wohl ziemlich früh klar, was mit mir los war. 

Die Vorliebe für (schnauz)bärtige und ordentlich bepackte Kerle ist bis heute geblieben, und manchmal denke ich, ob nicht mein damaliger Spielzeug-Cowboy mitverantwortlich für diese Disposition gewesen ist. Schön ist jedenfalls, dass ich mittlerweile mit echten Kerlen spielen kann und auf keine Plastikfiguren mehr angewiesen bin. Ich weiß auch gar nicht mehr, was aus meinem kleinen Kunststoffheld geworden ist. Vermutlich hat ihn das Schicksal eines fast jeden Spielzeugs ereilt und er ist irgendwann ohne größere Anteilnahme im Müll gelandet. Aber noch heute denke ich hin und wieder zufrieden an ihn, besonders, wenn ich Bilder wie dieses sehe.




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