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Lust in und auf Leder

Zentraler Aspekt der schwulen Lederszene war schon immer die Hervorhebung alles Männlichen. Härte, Virilität, Dominanz - alles, was dem Klischee des verweichlichten und femininen homosexuellen Mannes widerspricht, wurde und wird stolz zur Schau gestellt, beeindruckende Muskeln und Genitalien inklusive. 

In früheren Jahrzehnten, zur Blütezeit der Lederkultur, war die Demonstration maskuliner Attribute wichtiger Bestandteil des schwulen Selbstverständnisses und Selbstbewusstseins, auch als Abgrenzung zur exaltierten Tuntigkeit mancher Zeitgenossen. Heute, in gesellschaftlich wesentlich aufgeklärteren Zeiten, ist demonstrative Männlichkeit unter Schwulen noch immer wichtig, allerdings wirken die komplett in schwarzes Leder gehüllten Machos und Pseudopolizisten mit ihren ausladeneden Uniformkappen und verspiegelten Sonnenbrillen teilweise wie unfreiwillig komische Besucher eines Kostümfestes. Die Fetischszene hat sich erheblich erweitert und ausdifferenziert, der klassische Lederkerl, wie Tom of Finland ihm ein zeichnerisches Denkmal gesetzt hat, ist selten geworden. 

Und doch - wird das ein oder andere ledrige Accessoire gekonnt eingesetzt, kann dies extrem stimulierend wirken und spontane Anfälle von Geilheit hervorrufen, nicht nur bei seinem Träger. Leder als Fetisch lebt nach wie vor, modisch aufgepeppt und transformiert ins 21. Jahrhundert. Stellen Sie sich nur einmal den nachfolgenden Kraftmenschen in einer Fetischbar vor. Er wäre mehr als nur ein Hingucker.








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