Der Sommer ist die klassische Reisezeit. Ich zum Beispiel treibe mich im Moment in Amsterdam herum, um einige Freunde zu besuchen. Dadurch konnte ich am Samstag der Eröffnung eines neuen
schwulen Technoclubs beiwohnen: The Warehouse. Wer die schwule Szene von
Amsterdam ein wenig kennt, dem wird die Adresse dieses Ladens vielleicht bekannt
vorkommen: Warmoesstraat 96, früher residierte hier die legendäre Sexkneipe
Cockring.
Nun also House und Techno für gestandene Männer. Das betone
ich deshalb besonders, weil ich zunächst befürchtete, mich zwischen lauter
aufgeregten Jungschwuppen wiederzufinden. Gott sei Dank war genau das Gegenteil
der Fall: hauptsächlich Kerle jenseits der dreißig, die richtig gut abfeiern
wollen. Darunter viel Kerniges – Muskeln, Bärte, Glatzen. Also genau das, was
ich mag. Leider wird dadurch aber ein Manko des Ladens besonders offenbar: es
gibt keinen Darkroom, den man an einem solchen Ort (mit so einem Publikum) dann
doch schmerzlich vermisst. Denn die aufgestaute sexuelle Energie war hier
überall zu spüren und fast mit den Händen zu greifen. Zwar existiert ein kleiner
Cruisingbereich, aber durch den laufen alle nur einmal schnell durch, gucken
und sind wieder weg. Zu hell, zu wenig intim, zu wenig Aufenthaltsqualität.
Schade.
Davon abgesehen hat mich der Club an das Berliner Connection
zu seinen besten Zeiten erinnert. Geile Kerle ohne Angst vor Körperbehaarung, die
elektronische Musik mögen und zu vorgerückter Stunde alle ihr T-Shirt
ausziehen. Eine wogende Masse schweißglänzender, muskulöser Leiber. Das ist
geil und unbedingt weiter zu empfehlen. Es wäre schön, wenn der Laden sich
etablieren würde.
Anbei noch zwei Bilder von Junior Stellano, der am Samstag leider nicht im Warehouse war, aber richtig gut dort hin gepasst hätte:
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